Bell´s Story

Vom Nimmerland in die weite Welt

Der letzte Tag & die letzten Worte

Unwetter, Regen, Straßen verwandeln sich in reißende Flüsse..
Ein Abenteuer am letzten Tag in Australien. Ja, das wär was gewesen. Stattdessen gab´s nur Nieselregen am Vormittag und strahlend blauer Himmel den Rest des Tages, schöne 28 Grad ( die ich als kalt empfunden habe) und die Sonne hat sich auch von der besten Seite gezeigt!
Schön, wenn sich die Wettervorhersagen so täuschen können :-)
Opera House
Harbour Bridge









Meinen richtigen letzten Tag habe ich mit Bummeln verbracht, war in Stadtteile von Sydney in denen ich noch nie gewesen bin (zb. Paddy´s Market, Chinatown) und habe mir die Füße wund gelaufen. Am Abend habe ich mich schön mit einem schicken Kleid und Flipflops ausgehfein gemacht und bin am Opera House essen gegangen. Doch, meinen letzten Tag habe ich genossen und war richtig glücklich, dass das Wetter so super mitgespielt hat :-)
188 Tage, mehr als 10.000km, mehr als 30 Orte. Die Zeit hier in Australien möchte ich nicht missen, auch wenn ich weiß, dass ich alles anders machen würde, wenn ich es könnte.
Grenzerfahrungen, negative und positive Momente hatte ich als Aupair auf der Farm. Die besten Tage habe ich dort verbracht, als das kleine Lamm Daggi bei uns einzog. Wir beide haben zusammen sogar mal auf dem Sofa geschlafen, sie auf meinem Bauch und Kopf an Kopf haben wir dort gelegen :-) So richtig einleben und halbwegs glücklich wurde ich in der Gastfamilie erst, als das Ende absehbar ist. Dennoch hätte ich zum Abschied ein paar Tränchen verdrücken können. Schließlich habe ich vier Monate mit Georgie, Rob, Archer und Finn verbracht, so viel gelernt, über mich und ganz simple Sachen. Mein Kindheitstraum vom Farmleben im Outback ist aber defintiv zerplatzt. Dafür bin ich doch zu sehr ein Stadtkind :-)
Überall wo ich war hat die Zeit ausgereicht, außer in Cairns, dort war ich zu lange und in Tasmanien hätte ich noch länger bleiben können. Die allerbeste Tourgruppe war die Groovy Grape Tour ins Outback. Ich würde sagen, das das meine beste Zeit hier in Australien war ! Unglaublich, dass 16 fremde Menschen in sechs Tagen so klasse miteinander auskommen - auf allen anderen mehrtägigen Touren hat das nie wieder so gut funktioniert.
Viele Deutsche habe ich kennen gelernt, ob ich wollte oder nicht ;-) Von vielen Backpackern habe ich gehört das die Westküste schöner sein soll. Ich stimme zu, wenn es bedeutet, das dort nicht so viele Touristen sind wie an der überlaufenen Ostküste. Das schönste Naturerlebnis hatte ich auf den Whitsunday Islands - traumhaft schöner weißer Strand, türkises, klares Wasser...und meine Lieblingsstadt ist Sydney - das kleine New York.
Viel gelernt, gesehen und gefühlt.
Ich bin absolut froh, dass ich diese Reise jetzt, direkt nach dem Schulabschluss gemacht habe. Ob die gesammelten Erfahrungen mir bei meinem Start in die Zukunft helfen werden weiß ich nicht.Womit ich aber nicht gerechnet habe, ist, dass ich Heimweh bekomme. Deswegen freue ich mich riesig auf alles und jeden und bin so unglaublich dankbar für alles, was ihr mir gegeben habt. Liebe Worte, Gesten, Geschenke...
Aber vor allen Dingen geht das größte Dankeschön an meine Eltern! Ihr habt mir Mut zugesprochen, mit mir überlegt und diskutiert und mich unterstützt. Ihr habt mich nicht eingeengt oder an mir gezweifelt. Immer wieder habt ihr mir gesagt, wie stolz ihr auf mich seit - Danke!
Spätestens jetzt weiß ich wie viel ihr mir (alle!) bedeutet :-D Erwartet eine anhängliche Laura, die sich riesig drauf freut euch wieder in die Arme schließen zu können!

Das letzte "Vergiss Mein Nicht" ist Alles und Nichts.

Kuss und Auf Wiedersehen!
Eure Laura 


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Canberra

Mrs Oldbucks Pantry - in Berrima
Wer die Hauptstadt Australiens nicht besucht, ist zu faul etwas über die Geschichte, Kunst und Politik des Landes zu lernen. Natürlich kann man in in Sydney oder Melbourne auch Museen besuchen, aber eben nicht das Parliament House oder das Australian War Memorial (z.Dt. :Kriegsdenkmal) - welches ich persönlich sehr schön fand.
Canberra ist mehr als 300km von Sydney entfernt und eine sehr teure Stadt, meinte zumindest unser Busfahrer John. Dieses Mal hatte ich die größte Tourgruppe, mehr als 30 Leute. Durchschnittsalter 40-50. Daran kann man schön sehen, wie sehr sich die Jugend von heute für solche Dinge interessiert ;-)
Canberra von oben
Australian War Memorial - außen









Morgens um halb 9 sind wir losgefahren, haben aber noch einen kurzen Halt in Berrima gemacht. Ein sehr süßes, altes Städtchen mit dem tollsten Marmeladen, Saucen, Honig... Laden, den ich bis jetzt gesehen habe ! Mrs Oldbucks Pantry, so hieß er und ich hätte am liebsten ganz viel gekauft :-) Da das aber mit dem Flugzeugtransport zu unsicher ist, ob es heile den Weg nach Hause überstehen wird, habe ich nur eine Kleinigkeit mitgenommen.
War Memorial - innen
Denkmalwand d. Gefallenen
Danach ging es weiter nach Canberra, als erstes zum Australian War Memorial, wo wir unseren Tourguide Bernard kennen lernten. Ein älterer Herr, zwischen 70 und 80 Jahren würde ich jetzt schätzen, wobei ich im Alter-schätzen sehr schlecht bin (right, Henry? ;-) ). Ich fand ihn super, er hat uns nicht einfach die Daten des Krieges und dergleichen genannt, sondern es anschaulich, interessant, witzig und mitfühlend präsentiert. Zwei seiner Mates - wie man Kumpel hier auf Englisch sagt - sind in einem der Kriege gefallen. Das Kriegsdenkmal ist für alle Kriege erbaut worden, in denen Australien dabei war/ist.
Knapp eine Stunde haben wir dort verbracht, uns auch noch ein Teil des unterirdischen Museums angeschaut und sind dann weiter zur National Gallery - dem Kunstmuseum - gefahren. Kunst ist ja immer so ein Sache. Entweder man versteht es, oder man sieht nur Gekrakel und denkt sich "Pah, das kann mein zweijähriges Kind besser!". Deswegen war es super, das Bernard uns einzelne Bilder erklärt hat, bzw. die Fragen so geschickt gestellt hat, dass wir selber auf die Antworten gekommen sind. Somit habe ich zumindest einen kleinen Teil der Kunst der Aborigines verstanden. Sie bemalen Leinwände oft mit vielen kleinen Punkten, Kreisen und Tieren und verwenden nicht die "normalen" Perspektiven wie die andere Künstler. Sie malen meistens wie die Kinder - ohne richtige Perspektive. Die Begeisterung mit der Bernard geredet hat, hat eine Kunstgalerie wieder interessant gemacht und vor allen Dingen verständlich.
National Art Gallery
Aborigine Kunst








Nach einer weiteren Stunde ging es zum Parliament House - in den australischen Bundestag. Da Politik aber noch nie meine Stärke war habe ich nur bei den Witzen aufgehorcht und ansonsten nur vor mich hingedümpelt ;-)
Zum Abschluss des Tages sind wir an den ganzen Embassys vorbei gefahren - die Botschaften. Vahid hat mir erzählt, dass die Häuser den Stil des Landes repräsentieren. Ich habe mir mehr darunter vorgestellt und war deshalb etwas enttäuscht, als ich die zum größten Teil "unkreativen" Gebäude gesehen habe.
Bernard und der Bundestag
Parliament House
South Africa Botschaft
Nichtsdestotrotz, mir hat der lange Tag gefallen (um 21 Uhr waren wir wieder in Sydney), auch wenn man eindeutig viiiel mehr Zeit bei den Denkmälern und im Kunstmuseum verbringen kann. Ich war auch froh, dass wir dem Regen in Sydney entfliehen konnten. Dort hat es geschüttet, als gäb´s kein Morgen mehr. Gullis sind übergelaufen und Unfälle gab es auch schon. Der nächste Tag sollte der schlimmste werden, so war es angekündigt...

Liebste Grüße,
eure Laura  




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